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Evakuierung eines Wohnhauses in Böhlerwerk 

Da bereits schwere Regenfälle für das Wochenende vorhergesagt wurden, waren auch die Kameraden der FF St. Georgen/Klaus für ein arbeitsreichendes Wochenende gerüstet.

Doch die enormen Regenmengen an diesem 18. Juli waren beispiellos und verwunderten selbst die Dienstältesten Kameraden. Dies spiegelte sich vor allem in der Anzahl der Einsätze wider: via Bereichsalarmzentrale Amstetten wurde die FF St. Georgen/Klaus zu neun Einätzen alarmiert. Zusätzlich wurden die Kameraden auf direktem Weg (z.B.: via Telefon und direkten Hilferuf) noch zu weiteren acht Einsätzen alarmiert. Dazu kamen noch einzelne kleinere Hilfeleistungen, welche kurzerhand nebenbei erledigt wurden.

Zusammengefasst wurde die FF St. Georgen/Klaus alleine am Sonntagnachmittag bei mehr als 18 Adressen zur Hilfe gerufen, um der Bevölkerung zu helfen. Zu den Hilfeleistungen zählten Auspumpen und Reinigung von vielen Kellern und Garagen, Beseitigung von kleineren Muren im Bereich LH88, Begutachtung eines größeren Hangrutsches in Konradsheim, Beseitigung von Verklausungen im Bereich Wegerkapelle sowie die Sicherung gegen Wassereintritt von mehreren Liegenschaften und landwirtschaftlichen Gebäuden durch Sandsäcke und Wasserabsperrungen.

Da die Wehr diese hohe Anzahl an Einsätzen nicht alleine bewältigen konnte, wurden zur Verstärkung die BTF Voest Alpine, die FF Waidhofen/Ybbs-Stadt sowie die FF Seitenstetten-Dorf zu Hilfe gerufen. Da die BTF Voest Alpine jedoch selbst viele Einsätze in ihrem eigenen Einsatzgebiet hatte, halfen sich die Wehren gegenseitig aus und fuhren abwechselnd zu diversen Adressen, je nachdem welches Fahrzeug gerade verfügbar war und wer sich gerade in der Nähe der nächsten Einsatzadresse befand.

Zu einer besonders dramatischen Situation kam es bei einem Mehrparteienhaus im Bereich Gerstlöd in Böhlerwerk. Zunächst wurden die Kameraden wegen Wassereintritts in das Wohnhaus alarmiert. Während der Sicherungsarbeiten steigerte sich aber die Regenintensität und die Wassermassen, welche oberhalb des Haues über eine Wiese flossen, wurden sich zu einem regelrechten Gebirgsbach, welcher viel Geröll und Schlamm mit sich brachte. Dadurch wurde die Gefahr einer Mure, welche das Wohnhaus voll treffen würde, immer größer und wahrscheinlicher. Deshalb entschied man sich, dass Gesamte Wohnhaus zu evakuieren und die Bewohner in Sicherheit zu bringen.

Besonders erwähnenswert ist auch die Unterstützung durch die Fa. Schneckenreither aus Kematen/Ybbs. Während der Abarbeitung der ersten Einsatzadresse konnte für die Befüllung von Sandsäcken innerhalb von nur ca. 30 Minuten eine Wagenladung Sand samt Transport ins Einsatzgebiet organisiert werden.
An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an die Fa. Schneckenreither für die rasche Unterstützung.

Solche extremen Wettereignisse zeigen immer wieder, wie gut die überörtliche Zusammenarbeit der Wehren funktioniert und man sich gegenseitig so gut wie möglich unterstützt. Gleichzeitig zeigt es einem aber auch, wie hilflos man solchen Naturgewalten teilweise gegenübersteht ist und warum man Mitglied einer Feuerwehr, egal ob freiwillig oder betrieblich, geworden ist: Um der Bevölkerung in der Not zu helfen!